Deutschlands Bildungssystem steht vor einem Scherbenhaufen: Die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie 2023 offenbaren ein beispielloses Versagen. In Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen haben deutsche Schülerinnen und Schüler so schlechte Leistungen wie nie zuvor erbracht.
Mathematik: Ein Sturz ins Bodenlose
In Mathematik stürzten die deutschen Schülerinnen und Schüler besonders ab. Mit einem Punktwert von 475 (25 Punkte weniger als 2018) liegen sie weit hinter den Spitzenreitern wie Singapur, Japan und Korea und zeigen einen deutlichen Abwärtstrend im Vergleich zu früheren Jahren. Die Ergebnisse sind sogar schlechter als bei der ersten PISA-Erhebung im Jahr 2000 und Deutschland rutscht damit unter den OECD-Durchschnitt.
Ursachen: Pandemie und Sprachbarrieren
Die Corona-Pandemie und fehlende Sprachkompetenzen gelten als Hauptursachen für diesen Bildungsnotstand. Die Schulschließungen während der Pandemie und ein Mangel an früher Sprachförderung, insbesondere bei Kindern mit Migrationshintergrund, haben tiefe Spuren hinterlassen.
Mangelnde Gleichheit in Bildungschancen
Die PISA-Studie hebt auch hervor, dass Deutschland nach wie vor stark ungleich verteilte Bildungschancen aufweist. Die finanzielle Situation der Eltern und die Zuwanderungsgeschichte spielen eine wesentliche Rolle für den Bildungserfolg der Kinder. Jugendliche der ersten Generation mit Migrationshintergrund zeigen besonders geringe mathematische Kompetenzen.
Kritik am Unterrichtsansatz
Ein Teil der Verantwortung für das schlechte Abschneiden wird dem Unterrichtsansatz zugeschrieben. Viele Jugendliche empfinden den Mathematikunterricht als langweilig und müde, was auf einen Mangel an Motivation und kreativen Lehrmethoden hinweist
Bedenklich ist auch die steigende Unzufriedenheit unter den Jugendlichen. Ein zunehmender Teil der Schülerinnen und Schüler ist mit ihrem Leben nicht zufrieden, was sich negativ auf die Lernmotivation auswirkt.
Politische Reaktionen: Handlungsbedarf erkannt
Politiker und Bildungsverantwortliche zeigen sich bestürzt. Bildungsinitiativen, wie eine Fokussierung auf Basiskompetenzen und eine Erhöhung der Stundenzahlen in Grundschulen, werden als notwendige Schritte betrachtet.
Schülervertretungen und Gewerkschaften: Kritik an mangelnden Maßnahmen
Schülervertretungen und Gewerkschaften kritisieren das langsame Handeln der Politik. Sie fordern konkrete Maßnahmen gegen den Lehrermangel und eine bessere Unterstützung für Schülerinnen und Schüler.
Eltern: Ruf nach radikalen Veränderungen
Elternverbände fordern eine umfassende Bildungsreform. Sie sehen die Notwendigkeit für grundlegende Änderungen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schulen wiederherzustellen.
Die Pisa-Studie 2023 hat somit nicht nur das Versagen des Bildungssystems aufgedeckt, sondern auch einen dringenden Weckruf für umfassende Reformen im deutschen Bildungswesen gesendet.